“braten” ohne Fett?
Mein Mann und ich achten seit Jahren drauf Fett so wenig wie möglich zu erhitzen. “Braten” ohne Fett dabei zu nutzen bringt neben den gesundheitlichen Benefits noch viele weitere Benefits mit sich auf die ich weiter unten eingehe. Statt erhitzten Fetten nutzen wir hochwertige kaltgepresste Öle im späteren Kochvorgang oder erst auf dem Teller dazu gegeben.
Und sogar unsere kritischeren Gäste, die behaupten, “gesunde öko Küche” nicht zu mögen (und gewöhnt sind an „normale“ Rezepte), waren überrascht, wie gut unser Essen immer schmeckt. Kann braten ohne Fett also vielleicht wirklich schmecken?
Achso und dabei brauchen wir auch keine Antihaftbeschichtung. Einfach weil das bei den meisten Speisen nicht nötig ist. Und ausnahmsweise, weil man mal so richtig Lust auf was so richtig Gebratenes hat (passiert mir inzwischen gar nicht mehr, mein Körper mag es einfach nicht mehr), dann ist wie bei vielen Regeln eine gelegentliche Ausnahme verkraftbar. Und unten geb ich dir noch Tipps welche Fette du dann bis zu welcher Temperatur erhitzen kannst.
Für ein gelungenes Braten ohne Fett braucht es natürlich auch nicht unbedingt Fleisch, das ja selbst genug Fett enthält.
Ich spreche von Wasser, einfachem Wasser.
Tatsächlich habe ich kürzlich gelesen, dass Mineralwasser mit einem hohen Kohlensäuregehalt besonders gut wirken soll. Vielleicht probiere ich es bei Gelegenheit mal, aber das Wasser, das wir seit Jahren benutzen, ist das kostbare, teure aus …
… Scherz! Ihr wisst ja, lachen ist super gesund 😊👍
Natürlich ist es weder schwer zu bekommen, noch teuer. Du kannst ganz egal welches, saubere Wasser verwenden.
Und es gibt einige Vorteile:
- Du sparst eine Menge des ungesunden, hocherhitzten Fettes und gewinnst dabei alle gesundheitlichen Vorteile, die ein kaltgepresstes, natürliches Öl mitbringt.
- Reinigung der Pfanne ist viiieeel leichter.
- Wegen der leichten Reinigung sparst du Seife, heißes Wasser etc. Außerdem lebt die Pfanne länger, da das Material weniger erhitzt wird. Diesbezüglich kannst du also sogar Geld sparen.
- Je nachdem bei welchem Gericht schmeckt es sogar besser, weil nur leicht erwärmte Öle ihr natürliches Aroma viel besser entfalten.
- Da viel weniger gefährlich, war diese Umstellung eine riesen Erleichterung mit Kindern. Die größeren können leichter mit ins Kochen einbezogen sein und Baby im Tragetuch oder sonst irgendwo in der Küche ist auch weniger gefährlich als mit spritzendem Fett.
- Die Wohnung stinkt nicht.
- Den gesundheitlichen Nutzen der nicht erhitzten Fette wird dur Körper wie Psyche langfristig danken.
Wie Es Geht:
Gib in etwa doppelt so viel Wasser in die Pfanne wie du sonst Öl rein machst. Schließ den Deckel, bis das Wasser leicht zu kochen beginnt.
Jetzt kannst du Zwiebeln, Fleisch, Gewürze oder anderes Gemüse hinzufügen und ganz normal “braten.”
Falls nötig, kannst du nach und nach noch ein kleines bisschen mehr Wasser hinzugeben. Aber es sollte nie zu viel Wasser in der Pfanne sein. Du willst ja dem klassischen braten so nah wie möglich kommen.
Genauso wie bei Öl muss man den Prozess einfach beobachten und ein Gefühl dafür entwickeln, von Zeit zu Zeit alles bewegen und die Hitze reduzieren, wenn alles genug durch ist. Die Details hängen natürlich auch vom Rezept ab.
Da Fett nicht nur ein wichtiger Geschmacksträger ist, sondern ein essenzieller Baustein jeder unserer Zellen, beginnt nun ein kulinarisches Abenteuer (oder du nimmst einfach ein kaltgepresstes Olivenöl)
Achte immer darauf, dass es sich um ein hochwertiges kaltgepresstes möglichst Bio*-Fett handelt. Olivenöl, Arganöl und Kokosöl sind bei uns neben dem täglichen Balanceöl (ist einfach so wichtig wie Wasser und gibt in den verschiedenen Geschmacksrichtungen einfach eine fantastische Note zum Gericht) am häufigsten im Einsatz. Wir verwenden sie recht frei, ganz nach unserem Geschmack.
Wichtig ist jedoch welche Temperaturen die einzelnen Öle vertragen (hieran könnt ihr euch auch super orientieren, falls ihr hin und wieder doch unbedingt mal braten wollt, mir fehlt es tatsächlich gar nicht mehr):
- Das Balanceöl darf natürlich nur auf den bereits abgekühlten Teller. Selbiges ist auch optimal für unser geliebtes Arganöl und zum Beispiel Kürbiskernöl, Leinöl, Walnussöl.
- Natives Ölivenöl extra und Butter kannst du gesund bis zu 180 Grad Celsius erhitzen. Wobei da tatsächlich gilt, je hochwertiger das Olivenöl, umso geringer sollte es erhitzt werden. Noch während des Kochvorgangs, aber nach dem Braten geben wir zum Beispiel ein etwas günstigeres Olivenöl hinzu (auch kaltgepresst) und ganz am Ende auf dem Teller kann jeder sich selbst noch etwas von unserem marokkanischen Bio-Olivenöl, Balanceöl oder unsere mediterrane Polyphenolbombe 😋 nehmen.
- Bis zu etwa 200 Grad Celsius gesund erhitzt werden können Butterreinfett, im Ayurveda als Ghee bekannt, außerdem Kokosfett, Rapsöl und wer sich gut auskennt kann spezielle “Bratfette” nehmen. Doch dabei Vorsicht: nur weil etwas wo drauf steht heißt das noch lange nicht, dass es gesundheitlich unbedenklich ist. Meine Empfehlung bleibt: erhitzt so selten wie möglich über 150 Grad Celsius. Je weniger das Öl erhitzt wurde, desto besser ist es einfach für unsere Gesundheit und um ehrlich zu sein, auch für den Geschmack.
*zum Thema Bio kommt bald ein eigener Artikel, denn nur weil das bürokratische Verfahren für ein Biosiegel durchlaufen wurde ist ein Produkt noch lange nicht besser als eines, dass z.B. aus finanziellen Gründen nicht am Biosiegel-Verfahren teilgenommen hat. Letztendlich muss man bei allem im Leben wachsam sein, sich informieren und zu guter Letzt auf sein eigenes Gefühl vertrauen.
Rezepte findest du unter BodyPsyche.de