Selbstliebe, Respekt und Vergebung: die Basis für gelungene Kommunikation
Beziehungen sind uns wichtig. Es ist wundervoll jemanden zu haben, der uns in den Arm nimmt, uns liebt, schöne Worte sagt. Wir brauchen Kommunikation!
Wir kennen aber alle Situationen, in denen es solch einen anderen nicht gibt!
Das ist der erste Grund dafür, sich die Mühe zu machen, sich selbst kennen und schätzen zu lernen.
Darüber hinaus wird dich niemals irgendwer, sei er oder sie dir noch so nah, so eingehend kennen wie du dich selbst. Du bist von Geburt an, jede Sekunde und dein ganzes Leben bei dir, in der selben Haut. Du allein hast die Möglichkeit dir deiner Gedanken und Gefühle bewusst zu sein.
Das klingt vielleicht alles selbstverständlich, aber denk einen Moment drüber nach! Du nimmst es alles andere als selbstverständlich, wenn es um die Erwartung geht, von jemand anderem verstanden zu werden. Wir brauchen alle Hilfe anderer, und oft genug erwarten wir, dass diese Hilfe auf eine bestimmte Weise, zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird. Dabei vergessen wir schlicht, dass die andere Person gar keine Möglichkeit hat, tiefere Einblicke in uns selbst und unsere Wünsche zu bekommen.
Da hilft nur eins: Kommunikation!
Wenn nur ich tiefere Einblicke in mich selbst habe, dann trage ich – und niemand anderes – auch die volle Verantwortung dafür, die innere Landkarte an Gefühlen und Gedanken richtig zu lesen.
Dies Bedarf wie alle Fähigkeiten in unserem Leben zunächst Bewusstsein und Bereitschaft und dann Übung.
Zunächst muss ich mir bewusst werden, dass es gar keine Selbstverständlichkeit ist, sich
erstens selbst zu verstehen
zweitens das Verstandene so zu artikulieren, dass jemand anderes es verstehen kann
drittens bereit bleiben, dem anderen vernünftig auf eventuelle Rückfragen zu antworten.
Bin ich bereit an dem Erkannten zu arbeiten, ist es sehr hilfreich, sich einen kleinen Plan zu machen, wie man das Erkannte umsetzen kann.
Das Wichtigste überhaupt ist hier, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen. Dies kann in Form eines Gebets, einer Meditation, Tagebuch oder auch einen Emotions-Brief schreiben sein. Bei letzterem konzentrieren wir uns auf die gerade oder in einer bestimmten Situation vorhandenen Gefühle. Um diese besser zu verstehen, schreib sie einfach auf, so wie sie gerade hochkommen. Du musst den Brief ja niemandem zeigen, und wie gesagt kannst du das Ganze auch rein gedanklich machen, im Gebet, einer Meditation oder einfach so mit geschlossenen Augen.
Hab Verständnis für deine Gefühle. Niemals haben wir grundlos Gefühle und sie sind auch niemals unsere Feinde. Jedes Gefühl, so wie jeder daran gekoppelte Gedanke, hat eine Botschaft für uns. Unser Inneres will nur unser Bestes. Und wenn wir nur zuhören und bereit sind, darauf einzugehen, können wir unsere emotionale innere Welt mit unserem Verstand so verknüpfen, dass sie zusammenarbeiten. Als Team für uns!
Gefühle und Gedanken werden erst dann richtig unangenehm, wenn wir sie lange Zeit ignoriert haben. Das können wir jederzeit ändern und uns selbst die Achtung schenken, zuzuhören.
Einige wichtige Erkenntnisse lassen sich auf diese Weise sofort gewinnen, anderes braucht Zeit und meistern… nun ja, ich glaube fest, dass das Leben langweilig würde, würden wir irgendwann alles durchdringen und begreifen. Lernen macht mir Spaß, aber das auch nur deshalb, weil ich es inzwischen regelmäßig mache. Je regelmäßiger wir uns um etwas kümmern, desto vertrauter werden wir damit, fühlen uns sicherer und entwickeln dann auch Spaß daran.
So ist es auch mit deiner inneren Welt. Wenn du sie nur anfängst zu verstehen, wirst du sie lieben und schätzen lernen und es wird ein wunderbares Abenteuer, den Rest deines Lebens immer mehr und mehr darüber zu erfahren und Schätze zu entdecken, von denen du nicht zu träumen wagtest.
Es ist dann auf einmal leicht, sich selbst zu lieben, zu respektieren und sich auch selbst zu verzeihen. Weil man erkennt, dass jedes noch so seltsame Verhalten eines selbst, einen Grund hatte, eigentlich gut gemeint war, und es öffnen sich Türen und Perspektiven wie man es nächstes Mal besser machen kann.
Auf dieser Grundlage, wird es möglich ebenso innige Beziehungen mit anderen aufzubauen, wie man sie mit sich selbst hat. Denn die Basis ist bei allen Menschen gleich. Wir alle wollen geliebt und geachtet werden. Wir alle wollen, dass man uns zuhört, verzeiht und für uns da ist, wenn wir jemanden brauchen. Und wir alle drücken und manchmal missverständlich aus, geraten durcheinander und so entstehen Missverständnisse. Ist uns das bewusst, wird es leichter zu vergeben und uns trotz all unserer Fehler selbst und gegenseitig zu vertrauen.